Klima-Kommunikation – Übersicht

Ein Werk von Banksy in Camden, London (nach der UN-Klimakonferenz 
in Kopenhagen 2009, die auch damals schon ohne bindende Ergebnisse endete)

Umgehen mit „Klimaleugnern“ und „Klimaskeptikern“ 

„536 Menschen waren bislang im Weltall“, schreibt Andrew Winston. „Es sind die Einzigen, die unseren kugelförmigen Planeten jemals  von oben gesehen haben. Und dennoch würden die meisten der heute lebenden sieben Milliarden von uns zustimmen, dass die Erde rund ist. Warum? Wie können wir zum Beispiel wissen,

– dass alles aus kleinsten Einheiten besteht, die wir „Atome“ nennen?

– dass es schwarze Löcher gibt?

– dass Rauchen Krebs verursacht?

– dass Platon existierte?

Wenn Sie kein Physiker, Onkologe oder Historiker sind, woher wissen Sie dann diese Dinge? Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, weil wir Experten vertrauen. Wir vertrauen auf die Geschichte, auf schriftliche und mündliche Aufzeichnungen, auf unser gemeinsames Verständnis und die gesammelten Belege der Wissenschaft. Wir hören unseren Lehrern, Ärzten, Eltern, Journalisten und anderen zu (die meisten von uns, jedenfalls bis vor kurzem). Und doch scheint es, als ob mit dem Klimawandel jeder zum Experten geworden ist.“ So weit Andrew Winston.

Immer wieder erleben wir, dass die Warnungen der Wissenschaftler relativiert, verhamlost oder gleich ganz in Frage gestellt werden. „Wenn das alles stimmen würde, was Ihr schreibt, dann könnte man sich ja gleich den Strick um den Hals legen“, schrieb mir jemand in diesen Tagen. „Weil, so schließt man messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf“ – dichtete schon Christian Morgenstern. Bloß, wie gehen wir damit um? Also mit Klimaleugnern und -skeptikern? Antworten darauf versuchen wir in den folgenden Artikeln zusammenzutragen:  

1. Können wir den Wissenschaftlern glaubenfragt Andrew Wilson, oder, genauer gesagt: Er nennt unzählige Menschen und Organisationen, die dies tun. Wir alle zeigen unseren Glauben an die Wissenschaft, sobald wir in ein Flugzeug steigen oder eine Medizin nach Anweisung eines Arztes einnehmen. Im Grunde, so Wilson, glauben so gut wie alle an die Wissenschaft, auch alle Weltführer – mit einer einzigen Ausnahme (dass er hier keinen Namen nennen muss, spricht für sich).

2. Gespräche mit „Klimaleugnern“ und „Klimaskeptikern“ Hier findet sich eine hilfreiche Unterscheidung zwischen denial und disawoval (Vorschläge für eine sinnvolle, möglichst intuitiv verständliche deutsche Wortwahl nehmen wir gerne entgegen). Bis dahin bleiben wir bei den beiden englischen Begriffen. Wir beschreiben auch, wie wir selbst versuchen, in Gesprächen mit „Klimaleugnern“ und „Klimaskeptikern“ zurechtzukommen. Und hier findet sich auch ein interessanter Link zu einer Diskussion, die ein Wissenschaftler mit einem Raum voller Skeptiker führte. 

3. Das Leugnen der Verleugnung Noch einmal A. Wilson: Er bietet uns eine hilfreiche Systematik, mit der das Unbehagen, das uns oft in Diskussionen beschleicht, verständlicher wird: In „dening climate denial“ beschreibt er anschaulich, wie differenziert die Abwehr oft ist, wenn zum Beispiel die Klimakrise gar nicht infrage gestellt, ein sinnvolles Handeln aber dennoch als nicht realisierbar dargestellt wird, so dass notwendige Maßnahmen ausgebremst und/oder verhindert werden.

4. „Klimaleugner“ und „Klimaskeptiker“ – Argumente aus wirtschaftlicher Sicht. In einem weiteren Artikel, führt Wilson aus, warum das Handeln im Bezug auf die Klimakrise nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich angeraten und sinnvoll ist.  

5. „Klimaleugner“ – in der Politik. Hier findet sich (demnächst) ein kurzer Blick zur politischen Lage in Amerika sowie eine Studie, die zeigt, dass jenseits aller Wissensvermittlung oft erst die persönliche Betroffenheit zu einem Umdenken führt.