In den Nachrichten …
Die Summe der alarmierenden Nachrichten zu Klimakrise und Umweltzerstörung ist eigentlich kaum zu ertragen. Dennoch gibt es noch immer Menschen, die die Angst vor dem Kollaps für übertrieben halten – ebenso wie die Trauer um das, was bereits verloren und vernichtet ist. In einer Zeit, in der uns immer neue, zutiefst beunruhigende Nachrichten erreichen, sprechen manche noch immer von „Klimahysterie“ oder von Greta Thunberg als „Alarmistin“. Doch die Vielzahl der Daten ist erdrückend. Für diejenigen, die diese Liste des Schreckens als belastend erleben: bitte nur dosiert lesen, immer wieder innehalten, und auf die eigene Resonanz achten.
Was wir unter „Fakten“ aufgelistet haben:
Klimafakten bis August 2019, u.a.:
- ein Link zu den Aussagen, die Klima-ExpertInnen zahlreicher Institute anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg 2017 veröffentlicht haben.
- Aussagen des vierten „National Climate Assessment“ der US-Regierung vom November 2018: die Autoren prognostizieren horrende Kosten und katastrophale Folgen für die USA, wenn der Klimakrise nicht entgegengewirkt wird.
- Daten verschiedener wissenschaftlicher Institute zum Auftauen der Permafrostböden (in Kanada, Alaska, der Arktis), das viel schneller voranschreitet als bis dahin gedacht.
- ein Bericht zum besorgniserregenden Zustand der Weltmeere des International Programme on the State of the Ocean (IPSO)
- ein WWF-Report vom August 2019, der konstatiert, dass das Dürrerisiko nicht nur weltweit, sondern auch in Europa zunimmt.
- und der Sonderbericht des IPCC, in dem die Autoren betonen, dass wir vor einem planetaren Notstand stehen. „Was wir in den nächsten zehn Jahren erreichen, wird darüber entscheiden, ob wir es schaffen, aus dieser Notlage herauszukommen“, heißt es von den Autoren. Auch die notwendigen Maßnahmen werden – wieder einmal – klar benannt: Emissionen verringern; CO2 aus der Atmosphäre entziehen, z.B. durch Aufforstung oder Kohlenstoffbindung im Boden; und – ganz wichtig – Ernährungsgewohnheiten ändern und weniger Lebensmittel verschwenden. Die deutsche Übersetzung der Hauptaussagen des IPCC haben wir ebenfalls verlinkt.
Klimafakten bis November 2019, u.a.:
- die Warnung der 11.000 Wissenschaftler, die vier Wochen vor dem UN-Klimagipfel vor nie dagewesenem Leid warnen, wenn wir nicht handeln – zur gleichen Zeit, in der die US-Regierung den Ausstieg aus dem Klimaabkommen verkündet.
- ein Bericht der Weltwetterorganisation (WMO), der eine Zunahme der Wetterextreme und Rekordwerte bei den Treibhausgase feststellt: es befinden sich so viele Treibhausgase in der Atmosphäre wie noch nie in der Menschheitsgeschichte.
- Aussagen des Weltklimarates IPCC aus dem Sonderbericht über den Ozean und die Kryosphäre, für den fast 7000 wissenschaftliche Studien und Publikationen ausgewertet wurden: „Schmelzende Eisschilde und Gletscher, ein Meeresspiegel, der bis zum Ende des Jahrhunderts um mehr als einen Meter steigen könnte, der Verlust von Arten und Lebensräumen. Auch immer häufigere und heftigere Unwetter und Überschwemmungen gelten demnach als wahrscheinlich. Und das ist erstmals in dieser Form auch wissenschaftlich belegt.“
im Film: Before the flood
Die Summe der Klimafakten ist so bedrückend, dass es nicht verwunderlich ist, dass wir sie gerne wieder verdrängen. Dennoch haben wir noch zwei Vorschläge: Sehens- und empfehlenswert ist „Before the flood“ von Leonardo DiCaprio, ein US-amerikanischer Dokumentarfilm von 2016. DiCaprio spricht mit dem damaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, mit Bill Clinton, mit Barack Obama, mit John Kerry, aber auch mit Papst Franziskus. Er reist an Orte, an denen die Folgen des Klimawandels längst sichtbar sind. Deutlich werden auch die Hoffnungen, die man 2015/2016 in das Pariser Klimaabkommen setzte – nach welchem aber, wie wir wissen, z.B. der CO2 Ausstoß nur noch größer wurde, weil keine der Selbstverpflichtungen der Nationen bindend war. Der Film nimmt uns mit auf eine Reise an verschiedenste Orte der Welt, an denen die Klimakrise und die Zerstörung der Lebensräume sichtbar wird. Dennoch ist der Film auch ein Plädoyer für die Bewahrung der Natur und zeigt uns auch wunderschöne Aufnahmen. Dazu gibt es zahlreiches Zusatzmaterial, das wir ebenfalls verlinkt haben.
… und in der Bundespressekonferenz der Scientists for Future
Und noch eine Empfehlung: Die Bundespressekonferenz vom 12.03.2019 der scientists for future ist auch ein halbes Jahr später noch immer absolut sehenswert. Vier WissenschaftlerInnen sprechen hier: Prof. Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW in Berlin sowie Prof. Dr. Karen Helen Wiltshire, Stellv. Direktorin des Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).